Undergroundliteratur

Undergroundliteratur
Un|der|ground|li|te|ra|tur 〈[ʌ̣ndə(r)graʊnd-] f. 20subkulturelle Literatur, für die eine provokatorische Ablehnung bürgerlicher Normen charakteristisch ist [→ Underground]

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Undergroundliteratur
 
['ʌndəgraʊnd-, englisch], Sammelbegriff für unterschiedlich literarische Strömungen und Formen, die seit etwa 1960, ausgehend von den USA, Teil einer subkulturellen Szene waren. Dabei bedienten sich die Vertreter der U. nicht nur neuer beziehungsweise weiterentwickelter dichterischer Gestaltungsmittel (z. B. der Collage und des »Cut-up«) und medienübergreifender Darstellungsweisen (z. B. Comics, Multimedia, Happening), sondern auch eigenständiger (»alternativer«) Produktions-, Kommunikations- und Distributionskanäle. Diese gingen einher mit der Propagierung neuer Lebensformen (z. B. Kommune) und einer geänderten Bewertung künstlerischen Schaffens. Da die U. über ein gefühlsmäßig betontes politisches Engagement meist kaum hinauskam, fand sie sich bereits Ende der 1960er-Jahre beinahe vollständig kommerzialisiert und in eine sich den neuen Strömungen öffnende Kulturindustrie integriert, während andererseits die traditionelle Literatur selbst wiederum Elemente und Formen der U. aufgriff. In Deutschland fanden sich Vertreter der U. v. a. unter den Autoren des »März«-Verlages, der mit »Acid. Neue amerikanische Szene« (herausgegeben von R. D. Brinkmann und R.-R. Rygulla, 1969) auch die wichtigste deutsche Übersetzungsauswahl amerikanischer Undergroundschriftsteller herausgab.

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Un|der|ground|li|te|ra|tur, die: vgl. ↑Undergroundmusik.

Universal-Lexikon. 2012.

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